Für Verheiratete: Mehr Zeit mit dem Ehepartner verbringen / feste Zeiten zum gemeinsamen Lernen für den Islam vereinbaren
Mehr Zeit mit den Kindern verbringen, z.B. gemeinsames Basteln, sinnvolle Spiele spielen oder Vorlesen islamischer Geschichten
Alte Freundschaften wieder aufleben lassen, Fehltritte früherer
FreundInnen verzeihen und sich wieder mit ihnen versöhnen (vielleicht
mit einer lieben Grußkarte?)
Wir sollten auch unsere Kinder dazu motivieren, sich diesen Monat
ein paar Dinge (entsprechend ihres Alters und Reifegrades) vorzunehmen
und sie dabei unterstützen, ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wenn
sie sich angestrengt haben, könnte man die Kleinen mit einer
Überraschung - z.B. ein Besuch im Zoo - belohnen.
Möge Allah uns helfen, dass wir unsere guten Vorsätze auch nach dem Ramadan weiterhin praktizieren!
"Siehst du denn nicht, dass alles, was in den Himmeln und auf Erden
ist, sich vor Allah niederwirft, die Sonne, der Mond, die Sterne, die
Berge, die Bäume und die Tiere! " (Sure 22:18)
<< Ich kam zum Gesandten Allahs (sallallahu ‘aleihim wa sallam) und er (sas) sagte:
„Bist du gekommen, um mich über die Rechtschaffenheit zu fragen?“
Ich sagte:
„Ja“
Er antwortete:
„Befrage dein Herz. Rechtschaffenheit ist das, wobei die Seele sich
ruhig und friedlich fühlt und das Herz sich friedlich fühlt.Und das
Verbrechen bzw. Sünde ist das, welches die Seele zum Beben bringt, und
es bewegt sich nach und in der Brust, obwohl die Menschen immer wieder
ihre legale Meinung gegeben haben.“
Abu Huraira (ra) berichtet, dass der Gesandte Allahs (s)
sagte: "Wer hundert mal am Tag "SubhanALLAHi wa bi hamdihi" sagt,
demjenigen verfallen die Sünden, auch wenn sie so viele wie
Meeresschaum sind."
(Bukhari, Daawat: 65; Muslim, Dhikr: 28; Abu Dawud, Tasbih: 24; Tirmidhi, Witr: 15; Ibn Ma´jah, Adab: 56)
Abu
Said al-Khudri und Abu Hurayra (r) überliefern, dass der Prophet (s)
sagte: "Für eine jede Sorge, Krankheit, Leid, Bekümmernis, Verletzung
oder Gram, die einen Muslim plagt, sogar für den Strich eines Dorns,
nimmt Allah etwas von seinen Sünden fort."
(Bukhari und Muslim)
Abu Hurayra (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s) über den Monat Ramadan sagte:
"Wer immer - aus dem Glauben heraus und aus der Hoffnung auf den Lohn
Allahs - diesen (Monat) im Beten verbringt, dem werden seine vergangene
Sünden vergeben."(Bukhari, Hadith Nr. 2008)
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Ich habe den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagen hören:
"Jeder in meiner Gesellschaft (Umma) darf mit der Vergebung seiner
Sünden rechnen, mit Ausnahme derjenigen, die ihre Sünden kundtun. Zum
Kundtun gehört, dass der Diener (Allahs) eine Tat in der Nacht begeht
und beim Anbruch des Morgens, wo sein Herr ihm Verborgenheit gewährt
hat, sagt: "Du Soundso, ich habe gestern abend soundso gemacht!"
Er verbrachte doch die Nacht unter der Verborgenheit, die ihm sein Herr
gewährt hat, aber er steht auf, indem er den Schutzschleier Allahs von
sich abwirft."(Bukhari und Muslim)
Abu Huraira, Allahs Segen und Heil auf ihm, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: "Eine
Prostituierte sah einen Hund an einem heißen Tag, der um einen
Wasserbrunnen umherging und dessen Zunge aus Durst heraushing. Da zog
sie für ihn das Wasser mit ihrem Schuh heraus. Für dieses wurden ihr die
Sünden vergeben." (Bukhari, Muslim und Ahmad Ibn Hanbal)
Abu Bakr, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Ich sagte zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm: "Bringe mir ein Bittgebet bei, das ich in meinem Gebet spreche!"
Der Prophet sagte: "Sprich: "O Allah mein Gott! Wahrlich, ich habe mir
selbst großes Unrecht zugefügt, und keiner ist da, der die Sünden
vergibt, außer Dir; so vergib mir und mache dies als eine bescherte
Vergebung von Dir, und erbarme Dich meiner; denn Du bist wahrlich Der
Allvergebende, Der Allbarmherzige." * im Original: Allahumma zalamtu
nafsi zulman kabiran (wa qala qutaybatu kathiran) wa la
yaghfiru-dh-dhunuba illa anta. Faghfir li maghfiratan min indika.
Warhamni innaka anta-l-ghafuru-r-rahim
(Bukhari, Muslim, Tirmidhi, Nasai, Ibn Majah und Ahmad Ibn Hanbal)
Aysha, Allahs Wohlgefallen auf ihr, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, pflegte zu beten, bis seine Füße rissig wurden.
Da sagte sie (Aysha): "O Gesandter Allahs, warum machst du so was,
während Allah dir doch deine vergangenen und künftigen Sünden vergeben
hat?"
Er erwiderte: "O Aysha, soll ich nicht ein dankbarer Diener sein?"(Bukhari, Muslim und Ahmad Ibn Hanbal)
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Als der Quranvers "Wer Übles tut, der wird entsprechend vergolten"
offenbart wurde, berührte er die Muslime so tief, dass der Gesandte
Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte:
"Handelt entsprechend und sucht die richtigen Mittel! Denn alles, was
den Muslim befällt, selbst das Übel, das den Muslim trifft, oder der
Dorn, der ihn sticht, ist eine Sühne für seine Sünden."
(Bukhari, Muslim, Tirmidhi und Ahmad Ibn Hanbal)
Allahs Gesandter (s) hat gesagt:
"Wenn dich deine guten Taten erfreuen und deine Sünden dich traurig machen, dann bist du gläubig (Mu´min)."
(Abu Umama; Diya)
Uthman Ibn Affan, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte:
"Es werden jedem Muslim, der - bei Fälligkeit eines Pflichtgebets - die
Gebetswaschung gründlich unternimmt und das Gebet dann demütig und
vortrefflich verrichtet, seine vergangenen Sünden vergeben, solange es
um kleine Sünden geht. Dies gilt zu jeder Zeit." (Muslim)
Abu
Umama (radhiyallahu ‘anhu) berichtet:
Jemand
fragte Allahs Gesandten (sallallahu ‘aleihim wa sallam):
...“Was
ist Glaube?”
Er
(sallallahu ‘aleihim wa sallam) antwortete:
“Wenn
dich deine gute Tat freut und
dir deine schlechte Tat leid tut, dann
glaubst du (aufrichtig).”
Er fragte: “Gesandter Allahs, was ist dann Sünde?”
→ Die drei Herzen → Die Gifte die das Herz verschmutzen → Die Spuren der Sünden → Die Auslöser der Krankheit kennen und meiden → Medikamente für das Kranke Herz
Das folgende ist eine Ermahnung in erster Linie an mich selber. Aber
:inshallah: können wir diese Gedanken teilen und alle daraus
profitieren. Was an dieser kleinen Zusammenfassung gut ist kommt von
Allah - erhaben ist Er. Und was daran schlecht und fehlerhaft ist, kommt
von mir selber und vom verfluchten Schaitan.
Da das Herz das Zuhause unseres Glaubens ist ist es sehr wichtig das es gesund ist.
Allah sagt im Qur'an (ungefähre Bedeutung, ash-Shu'araa, Aya 88f): "Am Tage, an dem weder Vermögen noch Söhne helfen.
Sondern nur (gerettet wird), wer zu Allah mit reinem Herzen kommt."
DIE DREI HERZEN
Es gibt drei Arten von Herzen: Das gesunde Herz, das kranke Herz und das tote Herz.
Das gesunde Herz
Es schlägt nur für Allah. Es liebt für Allah. Es hasst für Allah. Es ist
voller Demut, Dankbarkeit, Gottesfurcht und Ergebenheit seinem Schöpfer
gegenüber. Es lebt für den Gottesdienst, und Ungehorsam ist ihm
verhasst. Wenn es doch mal in die Sünde fällt, dann empfindet es einen
stechenden Schmerz aus Reue. Es fürchtet niemanden und nichts mehr als
Allah, gepriesen sei Er.
Haben wir solche Herzen? Was ist unser erster Gedanke wenn wir am Morgen
aufwachen? Das Gebet? Wie wir das Wohlgefallen Allahs erreichen können?
Oder weltliche Gedanken ?
Das kranke Herz
Das kranke Herz verrichtet auch gute Taten. Aber es hat zwei Rufer.
Heuchler haben beispielsweise kranke Herzen. Allah sagt (ungefähre Bedeutung, 2:8 und 2:10): "Manche Menschen sprechen wohl: "Wir glauben an Allah und den Jüngsten
Tag" doch sind sie keine Gläubigen.. ihre Herzen sind krank und Allah
mehrt ihre Krankheit und für sie ist schwere Strafe bestimmt."
Das tote Herz
Man erkennt es daran, dass die Person grosse Sünden begeht und sich
noch nicht einmal schämt dafür. Manche Leute denken, es ist besser
Sünden offen zu machen als versteckt. Dies ist jedoch keineswegs so.
Denn wenn man die Sünde öffentlich begeht, verleitet dies vielleicht
andere zur Nachahmung. Und es beweist auch noch, dass die Person ihre
Gottesfurcht verloren hat. Wenn der Sünder seine miesen Taten im
Verborgenen machen würde, könnte man wenigstens noch sagen, dass er sich
schämt für seine Handlungen.
Dies sind also die drei Arten von Herzen.
Ein Beweis von Gottvertauen (Taqwa) und Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit ist das Meiden von Sünden.
Doch Sünden sind nicht nur so gefährlich, weil sie aufgeschrieben
werden, sondern sie sind wie ein Gift. Ein Gift das das Herz schwächt.
Es gibt Gifte die töten sofort. Andere Gifte wirken erst nach Tagen oder
Jahren. Kommt drauf an wie stark das Gift ist. Die Sünden machen also
unser Herz krank, solange bis das Herz tot ist!
".. Doch ihre Herzen sind von dem verschmutzt, was sie getan haben."
(ungefähre Bedeutung, al-Mutaffifiin, Vers 14)
DIE GIFTE DIE DAS HERZ VERSCHMUTZEN
Es gibt verschiedene Gifte für das Herz. Hier sind nicht alle aufgezählt.
Aber vier werden wir jetzt erwähnen, da sie besonders häufig sind:
Üble Nachrede / schlechtes Gerede
Dies ist eine schreckliche Sünde die eine schreckliche Strafe nach sich
zieht. Doch zusätzlich führt sie dazu, dass wir Yaum-al-Qiama dem
Geschädigten unsere guten Taten abgeben müssen bzw. von seinen Sünden
aufgebrummt bekommen ! Möge Allah uns bewahren. Und das schlechte
Gerede vergiftet unser Herz im grossen Stil.
Mu'ad berichete: Ich sagte: "O Gesander Allahs, unterrichte mich über
eine Tat die mich ins Paradies bringt und mich vom Höllenfeuer
entfernt. Er erwiderte: "Wahrlich, du fragtest nach etwas Bedeutsamen,
und dennoch ist es leicht für den, dem Allah - erhaben ist Er - es
leicht macht: Du sollst Allah dienen und Ihm nichts beigesellen, die
Pflichtgebete verrichten, die Zakat entrichten, den Ramadan fasten und
die Hadsch zum Hause (Allahs) durchführen." Dann fügte er hinzu: "Soll
ich dir nicht die Pforten des Guten zeigen ? Das Fasten, es ist ein
Schutz, das Almosen, es löscht die Missetat, wie das Wasser das Feuer
löscht und das Gebet des Menschen mitten in der Nacht." Dann rezidierte
er: "Ihre Seiten halten sich fern von (ihren) Betten, sie rufen ihren
Herrn an in Furcht und Hoffnung und spenden von dem, was Wir ihnen
gaben. Doch weiss niemand, was für eine Augenweide für sie verborgen
ist als Lohn für dass, was sie zu tun pflegten."
Dann sagte er: "Soll
ich dich nicht über die Basis des Ganzen, dessen Tragpfeiler und dessen
Gipfelspitze unterrichten ?" Ich sagte "Doch, ja, o Gesandter Allahs !"
Er erklärte: "Die Basis des Ganzen ist der Islam, seine Tragpfeiler
sind die Pflichtgebete und seine Spitze ist der Einsatz für die Sache
Allahs !" Dann fügte er hinzu: "Soll ich dich nicht über die
wesentliche Voraussetzung des Ganzen unterrichten ?" Ich sagte: "Doch
ja, o Gesandter Allahs !" Da ergriff er seine Zunge und sagte: "Halte
diese von dir ab !" Ich sagte: " O Prophet Allahs, werden wir etwa für
unser Gerede bestraft werden ?" Da sagte er: "Wehe deiner Mutter ! Was
sonst lässt die Leute ins Höllenfeuer auf ihre Gesichter
niederstürzten, ausser die Ernte ihrer Zungen ?"(At-Tirmidi, mit dem Kommentar: guter bis starker Hadith)
Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete: Der Prophet (Allahs Segen und Frieden auf ihm) hat gesagt:
"Wer (wircklich) an Allah und an den Jüngsten Tag glaubt, der soll Gutes spreche, sonst hat er zu schweigen !" (Muslim und Al-Bukhari)
Zuviel essen
Sich vollstopfen bis man fast platzt ist nicht nur ungesund und schlecht für die Figur, sondern auch schlecht für unseren Iman.
Schlechte Blicke
Den Blick senken ist eine Pflicht für Mann und Frau. Der verbotene Blick
ist wie ein Pfeil des Schaitans. Wenn er das Opfer (in diesem Falle das
Herz) nicht tötet, so fügt er ihm zumindest schwere Verletzungen zu.
Übermässige Liebe zu Gemütlichkeit und Schlaf
Die übermässige Liebe zu Gemütlichkeit und viel Schlaf bringt den
Menschen um gute Taten und verhärtet das Herz. Weniger schlafen und
stattdessen die ruhigen Stunden der Nacht für die Ibada zu nutzen stärkt
den Iman, :inshallah:
Schlechter Umgang
Dies ist besonders gefährlich, da dieser Punkt meist die oben erwähnten Punkte mit sich bringt. Möge Allah uns davor bewahren und unsere Herzen heilen. Amin.
DIE SPUREN DER SÜNDEN
Die Sünden hinterlassen also Spuren im Herzen. Was sind diese Spuren? Was sind die Zeichen für ein krankes Herz?
Eigene Sünden als klein ansehen
Die eigentlich schlimmste Spur, die die Sünde hinterlässt ist, dass man
die eigenen Sünden als klein betrachtet. Dies ist ein Zeichen des
Unterganges, gemäss Ibn al-Qayyim. Dies ist auch ein Zeichen, dass diese
Person durch die ständige Sünde bei Allah, Erhaben ist Er,
bedeutungslos geworden ist. Es ist auch eine Eigenschaft der Ungläubigen
sich vor der Strafe Allahs sicher zu fühlen. So spricht der Ungläubige
in Sura 18:36 (die Höhle), (ungefähre Bedeutung): "Und ich glaube auch nicht, dass die Stunde je kommt. Und selbst wenn
ich zu meinem Herrn zurückgeholt werden sollte, fände ich dort gewiss
besseres im Tausch."
Der Gläubige jedoch fürchtet Allah: "..und die ihrer Herrn fürchtet und Furcht vor einer schlimmen Abrechnung haben." (ungefähre Bedeutung, ar-Ra'd:21)
"Siehe, jene welche in Ehrfurcht vor ihrem Herr erzittern."
(ungefähre Bedeutung, al-Muminuun:57)
Die Sahaba hatten Angst vor der Hölle. Wenn über Heuchler gesprochen
wurde, hatten sie Angst, dass sie gemeint sein könnten. Wenn hingegen
über Fromme, Tugenhafte gesprochen wurde, dann hatten sie Zweifel, dass
sie gemeint seien. Heutzutage ist es genau das Gegenteil. Wenn von den
Paradiesbewohnern erzählt wird fühlen wir uns angesprochen. Wenn
hingegen über die Strafe und die Qualen in der Hölle gesprochen wird,
sind wir uns innerlich sicher das es nicht um uns geht. Wir zittern
nicht vor Angst.
Dies ist eine gefährliche Spur. Denn wenn wir unsere Sünden nicht einmal erkennen, wie sollen wir sie dann aufrichtig bereuen ?
"Aber niemand kann sich sicher fuehlen vor Allahs Plan,ausser dem Volk, das verloren ist."
(ungefähre Bedeutung, al-A'raaf:99)
Hier einige Beispiele von Sünden die zu den GROSSEN Sünden gehören und heutzutage weit verbreitet sind:
- Lügen - üble Nachrede - mit Unwissenheit über die Religion streiten - sich vor der Strafe Allahs sicher fühlen - Zinsen
Beraubung des Lebensunterhalts
Die Gelehrten sagen, dass Sünden die Versorgung zurückhalten. Gute Taten führen zu Allahs Wohlgefallen und Versorgung. "Oh die die ihr glaubt. Wenn ihr Allah fuerchtet wird Er euch das
Vermögen zur Unterscheidung geben und euch eurer Missetaten vergeben
und euch verzeihen. Und Allah ist voll grosser Huld." (ungefähre Bedeutung al-Anfaal:29)
Zur Zeit von Musa (Allahs Frieden auf ihm) gab es gemäss einer
Überlieferung eine grosse Dürre. Musa versammelte sich mit mehreren
10000 der Bani Israil. Er machte Du'a zu Allah, damit Allah ihnen Regen
schicken möge. Doch es fiel kein Regen. Musa (Friede auf ihm) fragte
Allah nach dem Grund. Dieser antwortete, dass es in Musa's Gemeinde
einen Mann gäbe, der seit 40 Jahren sündigte. Wegen diesem Mann hat
Allah, Erhaben ist Er, den Regen zurückgehalten. Dieser Mann sollte
raus, dann werde Er Regen schicken. Musa (Friede auf ihm) verkündete
dies also seiner Gemeinde. Doch niemand ging raus. Ein Mann hatte sich
umgeschaut und als niemand raus ging wusste er, dass er gemeint war. Da
überkam ihn die Reue. Er senkte den Kopf und begann zu weinen. Er weinte
und weinte. Da begann es zu regnen. Musa (Allahs Friede auf ihm) war
erstaunt. "Niemand ist rausgegangen und es regnet ?" Allah erklärte ihm,
dass er genau wegen der Person, aufgrund welcher Er den Regen
zurückgehalten hat, Er nun reichlich Regen gesandt hatte. Denn die
Person hat Tauba gemacht und diese wurde angenommen. Musa (Allahs Friede
auf ihm) wollte, dass Allah ihm den Mann zeigt. Doch Allah antwortete,
dass Er ihn nicht blossgestellt hatte als er noch ein Sündiger gewesen
war. Wie könnte Er ihn nun zeigen, da er bereut hat?
Manche Menschen denken sich jetzt vielleicht: "Ach, ich begehe diese und
jene Sünde aber Allah versorgt mich dennoch reichlich. Dann ist ja
alles wunderbar." Doch dies ist noch schlimmer! Denn es ist ein Zeichen
der Herabstufung bei Allah, subhana wa ta 'ala.
Allah spricht im Qur'an (ungefähre Bedeutung, at-Tawba:55): "Und lasse dich nicht von ihrem Vermögen und ihrern Kindern
beeindrucken. Siehe, Allah wil sie in dieser Welt damit nur strafen, so
dass ihre Seelen verscheiden, während sie ungläubig sind."
Empfinden der Fremde
Hier gibt es zwei Arten. Die erste ist, dass man sich fremd fühlt unter
Rechtschaffenden. Eine solche Person fühlt sich nicht wircklich wohl in
einer lehrreichen Sitzung, wo tugendhafte Menschen sich an Allah, den
Tod, den Jüngsten Tag usw. erinnern. Schaitan gibt ihm das Gefühl, diese
Menschen würde ihn nicht mögen, er sei ein Aussenstehender, der nicht
wirklich akzeptiert wird. Er beginnt viele Fehler an ihnen zu entdecken
und sieht ihre Stärken nicht mehr. Er fühlt sich ihnen fremd. Dies kann
dazu führen, dass er mit der Zeit nicht mehr an solche Orte geht.
Dadurch verliert er viel Lohn und grosse Chancen.
Die zweite Art ist, dass die Sünden dazu führen das das kranke Herz sich
fremd fühlt in der Ibada (gottesdienstlichen Handlungen).
Dieser Mensch fühlt sich nicht geborgen im Gebet. Er fühlt keine Demut,
keine Ergriffenheit, keine Ehrfurcht. Es bereitet ihm kein Vergnügen
Dhikr zu machen und er geniesst es nicht den Qur'an zu lesen. Die Worte
des Qur'ans bringen ihn nicht zum Weinen. Er macht Du'aa, doch dies ruft
in ihm keine Ergriffenheit hervor. Das Herz ist hart geworden. Er
verrichtet diese Taten äusserlich, doch ohne Hingabe und ohne Demut.
Hört wie Allah, subhana wa ta 'ala, die wahren Gläubigen beschreibt (ungefähre Bedeutung, 23:1-2): "Wohl ergeht es den Gläubigen. Die in ihren Gebeten voller Demut sind."
Es wird überliefert, dass Hasan Al-Basri (möge Allah ihm gnädig sein)
sagte sinngemäss: "Suche die Glückseeligkeit in drei Dingen: dem Gebet,
dem Quran lesen und dem Gedenken Allahs (Dhikr). Wenn du die
Glückseeligkeit in diesen drei Dingen nicht findest, dann wisse, dass
die Tür zwischen dir und Allah geschlossen ist."
Unfähigkeit zu Weinen
Die Sahaba (Allahs Wohlgefallen auf ihnen) haben geweint, wenn sie ueber
das Jenseits nachgedacht haben. Sie brachen in Tränen aus, wenn sie
Qur'an hörten oder lasen. Dies zeigt, dass ihre Herzen lebendig waren.
Die Unfähigkeit zu weinen ist eine Spur der Sünden, eine Bestrafung für
die Sünden. Wir können keine Tränen mehr vergiessen für Allah, erhaben
ist Er. Selbst wenn wir es versuchen, fällt es uns schwer.
Wir machen Tauba mit der Zunge aber unsere Herzen zittern nicht vor
Gottesfurcht und unsere Augen werden nicht feucht aus Reue. Dies sind
deutliche Beweise das unsere Herzen kalt und krank sind.
Allah, erhaben ist Er, sagt zu den Ungläubigen: "Wundert ihr euch über diese Ankündigung? Und lacht anstatt zu weinen?" (53:59-60)
Allah, subhana wa ta 'ala, sagt über die Gottesfürchtigen (ungefähre Bedeutung, al-Israa:109): "Und sie fallen weinend nieder auf ihr Angesicht und es lässt sie noch zunehmen an Demut."
Kein Schmerzgefühl bei Sünden
Ein lebendiges Herz fühlt tiefen Schmerz wenn es in eine Sündenfalle
getappt ist. Es fühlt sich schlecht und traurig aufgrund der
Ungehorsamkeit gegenüber Allah, Erhaben ist Er. Es bereut aufrichtig und
ist ernsthaft bestrebt sich zu bessern. Das man von der Sünde ablässt
beweist, dass man in der Tauba aufrichtig war. Wie kann man behaupten,
man bereue eine Sünde wahrhaftig und am nächsten Tag macht man sie
gleich wieder ?
In einer Überlieferung wird von einem Jungen berichtet. Dieser wurde vom
Propheten (Allahs Segen und Frieden auf ihm) losgeschickt um etwas zu
erledigen. Der Junge kam an einem Haus vorbei und sah wie sich eine Frau
badete. Da ihm der Anblick gefiel liess er seinem ersten Blick einen
zweiten folgen. Doch da wurde er von Reue ueberwältigt. Der Junge begann
zu weinen. Er sagte zu sich selber: "Ich bin ein Heuchler. Ich habe ein
zweites Mal geguckt. Ich bin ein Heuchler !" Er weinte und weinte. Er
ging in die Berge und versteckte sich dort. Er schämte sich so sehr fuer
diesen einen Blick, dass er nicht zum Propheten (Allahs Segen und
Frieden auf ihm) zurück wollte. Dieser Junge fuehlte tiefen Schmerz
aufgrund der Sünde.Dies ist ein Beweis dafür, dass sein Herz lebendig
war. Das tote Herz fühlt diesen Schmerz nicht. Wie eine Leiche auch
keine Schmerzen empfindet, wenn man sie tritt, da der Körper ja tot ist.
Auslöschung von Wissen
Ilm (Wissen) ist Licht. Und nach nützlichem Wissen zu streben ist
Pflicht für jeden Muslim, Mann und Frau. Doch die Sünden löschen das
Wissen aus. Das kann einerseits bedeuten, dass man grosse Mühe hat beim
lernen:
Imam Schafi'i (möge Allah ihm barmherzig sein) klagte bei seinem Lehrer "Seikh Waki3"
über Probleme beim Lernen. Dieser riet ihm: "Vermeide die Sünden."Oder aber auch, dass Wissen eigentlich da wäre, jedoch nicht praktiziert
wird. Wissen, das nicht in die Tat umgesetzt wird, ist wie Wissen,
welches gar nicht vorhanden ist. Oder es ist sogar noch schlimmer !
Muadh ibn Dschabal (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte sinngemäss:
"Ihr könnt Ahlul Ilm sein soviel ihr wollt. Wenn ihr keine Taten macht,
wird Allah (subhana wa ta 'ala) euch mit eurem Ilm nicht belohnen."
Verringerung des Alters
Ungehorsamkeit verringert das Alter. Manche Gelehrte sagten, dass damit
tatsächlich die Anzahl der Lebensjahre gemeint sei. Daher das jemand
weniger alt wird aufgrund der Sünden.
Andere sagen, die Verringerung des Alters bedeute, dass der Mensch
keinen Segen aus dem Alter zieht, da er diese Zeit nicht mit Anbetung
und Gehorsam gegenüber Allah verbringt. Daher ist dies eine tote Zeit
für ihn. Da das Herz tot ist kann man den ganzen Menschen als tot
bezeichen.
Einer Sünde folgt eine ähnliche Sünde
Ibn al-Qayyim sagte sinngemäss, dass die Strafe einer Sünde eine ähnliche Sünde ist, die ihr folgt.
Somit begeht man die Sünde immer öfter, bis man sich daran gewöhnt hat.
Das schlechte Gewissen verstummt langsam. Dies geht soweit das man die
Sünde am Ende als klein sieht. Je mehr man sich an diese gewöhnt hat,
desto schwieriger wird es von ihr abzulassen und desto mehr verschmutzt
sie das Herz.
Weiter sagte Ibn al-Qayyim sinngemäss: "Die Belohnung einer guten Tat
ist eine ähnliche gute Tat die ihr folgt. Der Wohltäter strengt sich
solange an bis er sich an das Verrichten der guten Tat gewöhnt hat. Dann
schickt Allah, subhana wa ta 'ala, ihm Engel die ihn beim Verrichten
der guten Tat unterstützen."
Es wir berichtet, dass Abu Bakr as-Siddiq (Allahs Wohlgefallen auf ihm)
einen Stein in den Mund nahm, wenn er sein "Bedürfnis" erledigen ging,
um zu verhindern das seine Zunge Dhikr macht. So sehr hatte er seine
Zunge an Dhikr gewöhnt.
An was haben wir unsere Zungen gewöhnt? Achten wir darauf das unsere Zunge ihre Pflichten erfüllt?
Die Pflichten der Zunge sind:
1. Das Glaubensbezeugnis, dass es keine Gottheit gibt, ausser Allah und das Muhammad (Allahs Segen
und Frieden auf ihm) sein Gesandter ist.
2. Alles was fürs Gebet notwendig ist: Takbir, rezidieren der Fatiha usw.
3. Das Gute gebieten und das Schlechte verbieten
4. Die Wahrheit zu sagen und nicht zu lügen.
Ibn Mas'ud (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete: Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Frieden auf ihm) hat gesagt:
"Wahrlich, die Wahrhaftigkeit führt zur Rechtschaffenheit, und die
Rechtschaffenheit für zum Paradies. Und wahrlich ein Mensch spricht
nichts ausser der Wahrheit, bis er als Siddiq vermerkt wird. Gewiss
ebenso führt das Lügen zu Lasterhaftigkeit und die Lasterhaftigkeit zum
Höllenfeuer und der Mensch lügt und lügt, bis er bei Allah als Lügner
vermerkt wird"
(Al-Bukhari und Muslim)
Es ist für die Zunge strengstens verboten üble Nachrede zu begehen !
Lohnt es sich wirklich etwas über jemanden zu sagen, wenn man damit Allahs Zorn riskiert ?
Anas (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete: "Der Gesandte Allahs
(Allahs Segen und Frieden auf ihm) hat gesagt: "Während meiner
Himmelfahrt kam ich an Menschen vorbei, derern Fingernägel aus Kupfer
waren und mit denen sie sich ihre eigenen Gesichter und Brueste
zerfleischten. Ich sagte: "O Gabriel. wer sind diese ?" Er sagte: "Diese
sind die, die von anderen übel reden und ihre Ehre verletzen !"
(Abu Dawud)
Wie schmerzhaft ist doch bereits ein kleiner Kratzer. Wie unglaublich
schmerzhaft muss diese Strafe sein! Und dies ist erst die Strafe in
Barsakh (der "Zwischenstation" zwischen dem Tod und dem Tag der
Abrechnung). Die Strafe ab Yaum al-Qiyama wird noch viel härter sein.
Möge Allah uns davor bewahren.
Was üble Nachrede ist, erklärt uns dieser Hadith von Abu Huraira (Allahs
Wohlgefallen auf ihm): Der Gesandte Allahs sagte zu uns: "Wisst ihr was
üble Nachrede ist?" Man antwortete: "Allah und Sein Gesandter wissen es
am besten." Er sagte: "Deine Erwähung von Dingen über deinen Bruder,
die er nicht leiden mag." Man erwiderte: "Und wenn in meinem Bruder ist,
was ich über ihn sage ?" Er erklärte: "Wenn in ihm ist, was du über ihn
sagst, ist es üble Nachrede. Und wenn in ihm nicht ist was du über ihn
sagst, hast du ihn verleumdet !"
(Muslim)
Schwächt den Willen des Herzens Gutes zu tun und Tauba zu verrichten
Dies ist eine der schlimmsten Spuren. Die Sünden führen dazu, dass das
Herz sich an diese gewöhnt. Sogar wenn es die negativen Konsequenzen des
Ungehorsams kennt, fühlt es sich zu schwach diese zu meiden. Das kranke
Herz fühlt sich kraftlos Gutes zu verrichten. Es verspürt keinen Durst,
keinen inneren Drang nach guten Taten. Das schlimmste ist, dass es
Tauba macht, jedoch nur mit der Zunge. Die Tauba ist nicht aufrichtig.
Beraubung guter Taten
Die Sünden berauben den Menschen der guten Taten.
Ibn al-Qayyim sagte sinngemäss: "Wie jemand der Schlechtes gegessen hat
und dadurch gehindert wird Gutes zu essen." Jemand hat zum Beispiel eine
verdorbene Speise zu sich genommen. Dadurch ist ihm nun so übel, dass
er nichts mehr essen kann. Selbst wenn er die leckersten Speisen vor
sich hätte, würde er sie nicht runterkriegen, aufgrund des schlechten
Essens das seine Magen verdorben hat. Genauso führen die Sünden zu immer
weiteren Sünden und zu immer mehr Ungehorsam. Sie führen dazu das man
immer mehr gute Taten unterlässt und sich immer weiter vom rechten Weg
entfernt. Möge Allah uns davor bewahren.
Dunkelheit im Herzen
Die Sünden führen zu Dunkelheit im Herzen. Der Mensch geht auf dem
Irrweg und merkt es nicht einmal. Wie ein Blinder, der in einer
mondlosen Nacht umhergeht und dies nicht merkt, da er ja die Finsternis
vom Tageslicht nicht unterscheiden kann. Dem Blinden nuetzt die Sonne
nichts, da er nichts sieht.
Um das Licht der Rechtleitung, den Qur'an und die Sunna, verstehen zu
können brauchen wir ein Herz das sehen kann. Die Sehkraft des Herzens
ist der Iman. Doch je kranker das Herz ist, desto weniger profitiert es
vom Licht der Rechtleitung.
Verdorbenheit des Verstandes
Je mehr Sünden man begeht desto weniger klar sieht man den rechten Weg.
Der Verstand ist verdorben, denn er hält die Person nicht davon ab
Schlechtes zu begehen. Die Person kennt die Wahrheit, aber sie ist nicht
fähig, in dem Moment wenn sie der Sünde gegenüber steht, ihn
einzusetzen.
Jemand der vor einer Tat seinen Verstand einsetzt und über die Wirkung
und Folgen dieser Handlung ernsthaft nachdenkt, begeht diese Suende
nicht. Das Begehen eine Sünde beweist die Verdorbenheit des Verstandes.
Das gesunde Herz hingegen hat einen klaren Verstand. Dieser meldet sich
im richtigen Moment, um die Person somit vor Sünde zu bewahren. Er lässt
die Person über die Folgen einer Handlung nachdenken, bevor die Person
diese Handlung begeht. Beispielsweise die Konsequenzen für ein falsches
Wort im falschen Moment, damit die Person ihren Mund kontrolliert.
DIE AUSLÖSER DER KRANKHEIT KENNEN UND MEIDEN
Das ist das Wichtigste. Denn solange man den Auslöser einer Krankheit
nicht meidet, können auch die Medikamente keine entgültige Heilung
bringen.
Hier sind 38 Gründe für Hartherzigkeit: 1. Zu viel lachen / spassen, Zerstreuung, Ablenkung
2. Keine Demut im Gebet
3. Unterlassen des Guten gebieten und Schlechten verbieten
4. Überflüssiger Wohlstand
5. Sunna und freiwillige Taten absichtlich unterlassen
6. Gehorsamkeit der Seele, die schlechtes gebietet
7. Überflüssiges Reden
8. Zeitverschwendung (vor dem Fernseher, am Computer, Einkaufsbummel usw.)
9. Nachsicht bei Lieben und Hassen für Allah
10. Sich von Verbotenem ernähren und kleiden
11. Versprechen nicht einhalten
12. Leichtsinnig, planlos, ohne nachzudenken handeln
13. Groll, Neid, Wetteifern im Diesseits, Hass
14. Hochmut, Selbstgefälligkeit
15. Gier, Habsucht, Geiz
16. Eifriges Streben nach dem diesseitigen Leben
17. Ärgern, schlechte Meinung über andere, Zorn
18. Lange Lebenserwartung
19. Zu wenig Gedenken an Allah, subhana wa ta'ala, Undankbarkeit
20. Spotten, sich über andere lustig machen, andere lächerlich machen
21. Lügen
22. Vernachlässigung der Pflichten und Zeiten des Gebets
23. Faulheit gegenüber Gehorsamkeit
24. Vergessen der vergangenen Sünden
25. Üble Nachrede, Verleumdung, Beschimpfung
26. Zu viel essen und trinken
27. Viel Schlaf (macht arm am Tage der Abrechnung)
28. Hinauszögern von guten Taten
29. Falsche Hoffnung (diesseitige Pläne)
30. Ständiger Umgang mit ungehorsamen Menschen
31. Abhängigkeit des Herzens von anderen ausser Allah, gepriesen sei Er
32. Unwissenheit über den Islam
33. Verlassen der Gemeinschaftsgebete ohne Entschuldigung (Achis)
34. Unrecht gegenüber Anderen / Schwachen
35. Keine Behutsamkeit gegenüber Unklarheiten im Islam (Halal oder Haram ? Lass es lieber)
36. Gesellschaft von Reichen (die abgelenkt sind von Sinn des Lebens)
37. Gehorsamkeit des Teufels und seinen Gefährten
38. Nachahmung der Wahrheitsbestreiter (Kufr)
DIE MEDIKAMENTE FÜR DAS KRANKE HERZ
Nachdem wir die häufigen Auslöser der Krankheit gesehen haben, kommen
wir nun zu den Medikamenten. Die Arztneinen sollten regelmässig
eingenommen werden und zwar über einen langen Zeitraum. Am besten
lebenslänglich, um :inshallah: zu unserem Schöpfer mit einem gesunden
Herzen zurückzukehren.
Hier nun einige Medikamente:
1. Mindestens jeden dritten Tag 'Ilm aneignen Beispielsweise: - Einen Hadith auswendig lernen und nachlesen was die Gelehrten über diesen gesagt haben. - Vorträge über die Strafe im Grab und die Qualen in der Hölle anhören. Dazu Notizen machen.
2. Wenigstens eine Stunde pro Tag für den Islam nutzen Allah braucht diese Stunde nicht. Aber wir brauchen diese Stunde am Jüngsten Tag.
Was ist eine Stunde verglichen zu den 24h die wir zur Verfügung haben?
"Und ich habe die Menschen und die Dschinn NUR erschaffen damit sie Mir dienen!" (ungefähre Bedeutung, adh-Dhaariaat:56)
3. Konzentriert den Qur'aan lesen und über die Ayat nachdenken Versuch den Qur'an wirklich konzentriert zu lesen. Wenn es dir schwer
fällt, dann lies lieber weniger, dafür mit Anwesenheit des Herzens.
Denke über die Bedeutung der Ayaat nach. Welchen Bezug hat diese Aya zu
meinem eigenen Leben? Lies zum Beispiel den Tafsir dazu. Versuche dabei
zu weinen. Zwinge dich dazu!
Abu Umama (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass er den
Gesandten Allahs (Allahs Wohlgefallen auf ihm) sagen hörte: "Lest immer
den Qur'an (besinnlich), den er wird am Tage des Gerichtes fuer seine
Begleiter als Fuersprecher eintreten."(Muslim)
4. Oft dem Tod gedenken
Unsere frommen Vorfahren haben sich oft an den Tod erinnert. Sie haben
am Abend nicht den Morgen erwartet und so gelebt, als ob sie gleich
sterben würden. Leider leiden wir heutzutage an einer schlimmen
Krankheit: lange Lebenserwartung. Wir machen es uns in dieser wertlosen
Dunia viel zu gemütlich, obwohl wir nur eine verachtenswerte, kurze Zeit
hier verbringen. Wir müssen oft dem Tod gedenken, dem Genusszerstörer.
Wir sollten auch möglichst oft an die Qualen im Grab, die Schrecken des
Jüngsten Tages, das Paradies und die grauenvolle Strafe in der Hölle
nachdenken.
5. Über Allahs Namen und Eigenschaften nachdenken
Dies ist ein wichtiges Mittel für Taqwa. Wie soll man etwas fürchten, dass man gar nicht kennt ? Lerne zum Beispiel jede Woche einen der 99 Namen Allahs und was er wircklich bedeutet. Versuche nach diesem Wissen zu handeln.
6. Sich zur Rechenschaft ziehen
"Klug ist derjenige, der sich selbst zur Rechenschaft zieht und nach dem
strebt, was ihm nach dem Tode zum Wohl gereicht wird; und unfähig ist
derjenige der Sklave seiner Begierden bleibt, und sich wuenscht von
Allah belohnt zu werden, ohne dafuer etwas zu tun." sagte der Prophet
(Allahs Segen und Frieden auf ihm)gemäss der Ueberlieferung bei
at-Tirmidhi.
7. Oft und aufrichtigTawba machen
"Und diejenigen die, wenn sie etwas Schändliches getan oder gegen sich
gesündigt haben, Allahs gedenkten und fuer ihre Suenden um Vergebung
flehen, und wer vergibt die Suenden wenn nicht Allah?" (ungefähre Bedeutung Qur'an ali-'Imraan: 135)
Verzweifle nicht, wenn die aufrichtige Reue dir schwer fällt. Bitte
Allah, erhaben ist Er, um Tränen der Reue und um Schmerzen im Herzen
fuer die begangenen Sünden. Sag Ihm, dass du so gerne ein aufrichtiger,
bereuender Diener sein mchtest. Bitte Ihn um Hilfe.
"Jeder Mensch, der eine Sünde begeht, sich danach reinigt durch Wudu,
zwei Raka'aat betet und Allah ta 'ala um Vergebung bittet, dem werden
seine Sünden verziehen.", sagte der Prophet (Allahs Segen und Frieden
auf ihm) gemäss der Ueberlieferung von Nasai und Abu Dawud.
8. Du'a (Bittgebet)
Du'a ist Ibada. Mache oft Dua'a. Bitte Allah, Gepriesen sei Er, um Heilung deines Herzens.
Aischa (Allahs Wohlgefallen auf ihr) berichtete: Der Prophet (Allahs
Segen und Frieden auf ihm) hat gesagt: "Das Bittgebet ist das
Wesentliche des Gottesdienstes." (Abu Dawud und At-Tirmidi, Kommentar:
guter bis starker Hadith)
9. Friedensgruß auf den Propheten (Allahs Segen und Frieden auf ihm)
Abdullah Ibn Amr Ibn al-'Aas (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete,
dass er den Gesandten Allahs (Allahs Segen und Frieden auf ihm) sagen
hörte: "Wer um die Segnung Allahs fuer mich bittet, den wird Allah
dafuer zehnfach segnen." (Muslim) Die Überlieferungen dazu sind zahlreich.
10. Rechtschaffene Taten verrichten
Die Taten die Allah am liebsten sind, sind die Taten die Er uns zur
Pflicht gemacht hat. Besonders wichtig ist es daher das Pflichtgebet
konzentriert und mit Hingabe zu verrichten. Man sollte auch versuchen gute Werke zu vollbringen, von denen niemand
weiss, dass man sie vollbringt, ausser Allah, Erhaben ist Er. Dies hält
:inshallah: die Absicht (und somit auch die Belohnung) rein.
11. Dhikr (Allah Gedenken)
"Und das Gedenken an Allah ist das höchste (Gebot).." (ungefähre Bedeutung, al-Qasas:45)
"Und gedenke deines Herrn in deiner Seele in Demut und Furcht und ohne
laute Worte morgens und abends; und sei nicht einer der Achtlosen!"
(ungefähre Bedeutung, al-A'raaf:205)
"Und gedenkt Allahs häufig, so dass ihr Erfolg habt!" (ungefähre Bedeutung, al-Jumu'a:10)
Wer Dhikr macht, kann nicht gleichzeitig etwas schlechtes sagen. Deshalb
ist Dhikr nicht nur eine Ibada sondern gleichzeitig auch ein Schutz.
Wenn man unter Unkonzentriertheit und Waswas (Einflüsterungen des
Satans) leidet, sollte man standhaft bleiben. Das Festhalten an der
guten Tat wird den Schaitan besiegen,INSHALLAH.
12. Das Gebet in der Nacht
"Sie (die Gottesfürchtigen) pflegten des Nachts nur wenig zu schlafen"
(ungefähre Bedeutung, adh-Dhaariyaat:17)
Das Gebet in der Nacht verbindet viele der oben aufgezählen Punkte, wie
Dhikr, Qur'an lesen, Du'a machen, den Segenswunsch auf den Propheten
(Allahs Segen und Frieden auf ihm) sprechen usw.
Salim ibn 'Abdullah ibn 'Umra Ibn-ul-Khattab (Allahs Wohlgefallen auf
ihm) berichtete, dass sein Vater erzählte, dass Allahs Gesandter (Allahs
Segen und Frieden auf ihm) gesagt hat: "Abdullah wäre ein
vortrefflicher Mann, wenn er die freiwilligen Gebete des Nachtes
verrichten wuerde!" Salim sagte: "Danach pflegte Abdullah nachts nur
wenig zu schlafen."
(Al-Bukhari und Muslim)